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Auch ich darf psychisch krank sein :)

Nur weil ich als Psychotherapeutin nach dem Heilpraktikergesetz arbeite (und damit sozusagen Spezialistin für psychische Krankheiten bin), heißt das nicht, dass ich nicht selbst an einer solchen erkranken kann und darf. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, es ist nicht so, dass ich das möchte. Ich will damit nur deutlich machen, dass ich auch nur ein Mensch bin, der sich –- wie jeder andere Mensch – in seinem Leben hin und wieder mal übernimmt bzw. psychisch überlastet ist. (Man nennt es auch Stress.) Und meist sind auch bei mir die Anzeichen erst einmal körperlicher Natur. Mein Vorteil ist hier nur, dass ich diese dann auch deuten kann als solche –- nämlich als Vorboten einer beginnenden ernstzunehmenden Erkrankung. Diese Art von Vorboten, sprich Krankheitszeichen, sind mir persönlich wesentlich lieber als eine rein körperliche Krankheit, denn damit kenne ich mich aus und kann mir dementsprechend selbst helfen.

Was mir dabei wichtig ist zu unterscheiden, ist, dass ich dann zwar erkrankt bin, aber nicht an einer Krankheit leide! Für manche mag das vielleicht das Gleiche sein und die Wortwahl egal, doch für mich ist es der entscheidende Unterschied auf dem Weg zur Genesung! Denn Leiden ist immer etwas, für das man sich entscheidet. Das macht man sozusagen freiwillig, wenn man nichts gegen seine Krankheit unternimmt. Und dazu gehört zuallererst eine positive Einstellung zu finden. Also in meinem Fall leide ich nicht, denn ich entscheide mich bewusst dagegen. Ich nehme nur (kurzzeitig) eine Veränderung an mir – in der Einheit von Körper, Geist und Seele –- wahr. Mit dieser Einstellung und Sichtweise mache ich das Problem damit nicht größer als es ist, sondern halte es klein und das ist ein gigantischer Vorteil. :) Ich fokussiere mich lieber auf das Wesentliche und das ist meine Gesundheit bzw. wieder Gesundwerdung.

Ich kenne mich und meinen Körper sehr gut und mein Glück ist, dass ich genau weiß, wie ich gegen gefühlte Beschwerden angehen kann bzw. was ich tun muss, damit es mir wieder besser und gut geht und ich somit einer schweren Krankheit entgehen kann. Es ist das, was ich gelernt und mir erarbeitet habe. Das, was ich mittlerweile auch meinen Klienten lehre bzw. mit ihnen zusammen erarbeite.

In erster Linie ist es wichtig, solchen Erkrankungen vorzubeugen. Und dies können wir schaffen, indem wir auf unseren Körper achten, achtsam mit ihm umgehen, in ihn hinein spüren und hören, und zwar regelmäßig. Das bedeutet im Grunde seinen Körper kennenzulernen. Und zwar so gut, dass man instinktiv weiß, wenn etwas nicht stimmt. Denn dann können wir auch entsprechend (schnell) handeln und gegensteuern.


Unser Körper ist der Übersetzer unserer Seele und drückt das aus, was wir fühlen, und vor allem auch das, was wir nicht fühlen möchten. (Die unbewussten Dinge, die uns beschäftigen.) Dies bekommen wir dann –- ob wir wollen oder nicht –- zu spüren. Der Körper macht dies gerne in Form von Muskelanspannung deutlich. Diese wiederum führen zu Verspannungen, welche sich besonders häufig als Kopf-, Schulter-, Nackenschmerzen, Schlaflosigkeit oder Zähneknirschen äußern bzw. bemerkbar machen. Dies sind dann meist die ersten Anzeichen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Nur gehen die meisten Menschen mit solchen Beschwerden (wenn sie denn zum Arzt gehen) erst einmal zu einem Spezialisten für körperliche Erkrankungen. Macht zwar irgendwie Sinn, aber führt leider oft zu einer ganzen Reihe ergebnisloser Untersuchungen und Frustration. Spätestens dann sind Sie selbst in der Verantwortung, mal genauer hin zu spüren und zu schauen, was Ihr Körper Ihnen denn mit diesem Problem sagen möchte. Psychische Probleme äußern sich nicht nur in Symbolsprache, sondern oft in einer Fehlhaltung durch Muskelverspannungen. Und diese zu erkennen und aufzulösen ist mein Anliegen. Genauso, wie es meine Aufgabe ist, Sie darauf hinzuweisen, dass Sie selbst dies bei sich beobachten und wahrnehmen können, wenn sie aufmerksam und achtsam mit sich sind! Und das kann jeder lernen!

Caroline Pitz


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