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Einsamkeit durch Corona erkennen und ihr entgegenwirken



Es gibt viele Momente, in denen man sich einsam fühlt – nicht nur in den Situationen, in denen man das Gefühl von Einsamkeit als logische Konsequenz betrachtet. Dazu zählen Verlusterlebnisse, wie die Trennung vom Lebenspartner oder der Tod eines geliebten Menschen, Umzüge und damit einhergehender Orts- und/oder Jobwechsel, der Verlust eines langjährigen Haustieres – des täglichen Begleiters – und vieles mehr.

Daneben gibt es allerdings auch Augenblicke und Zeiten, in denen man sich einsam fühlen kann, obwohl man es — physisch betrachtet — nicht ist: in seinem Zuhause, umgeben von Menschen, die man liebt. Aber auch zuhause allein. In Krankheit und Zeiten von körperlichem und/oder seelischem Unwohlsein. Aktuell steht hier ganz vorne auf der Liste: soziale Isolation durch Schutzmaßnahmen zu Covid-19.


Hier ist die Frage: Was tun? Womit kann man diesem – vielleicht nur situativen Gefühl von Einsamkeit – und der inneren Leere entgegenwirken? Was kann man tun, um sich wieder lebendig, weniger einsam und wohl mit sich und seinem Leben zu fühlen?


Zuallererst: reden!

Es mag banal klingen, aber es ist oft das beste Mittel, um nicht völlig in die Einsamkeit (und evtl. folgende Depression) zu rutschen. Teilt euch mit! Soziale Kontakte sind ein Grundbedürfnis und (über)lebenswichtig.


Erst kürzlich wurde ich auf einen Fall aufmerksam gemacht, bei dem sich ein junger Mann – durch Umzug und coronabedingtem Homeoffice—in der Einsamkeit psychisch und körperlich vernachlässigt hat und fast zu einem Suizidopfer geworden wäre.

Wie oben erwähnt bedeutet Umzug auch Ortswechsel und ggf. Jobwechsel. Um es noch deutlicher zu formulieren: Ortsverlust und Jobverlust sowie Verlust des gewohnten sozialen Umfelds. Durch die notgedrungene soziale Isolation am neuen Wohnort war es diesem Mann nicht möglich, neue Kontakte am neuen Arbeitsplatz, geschweige denn privat, zu knüpfen. Die einzige Möglichkeit zur sozialen Kontaktaufnahme und somit zur Verhinderung einer Isolation war es, die alten Kontakte (telefonisch, per Skype etc.) zu pflegen. Dies hat er leider nicht (ausreichend) genutzt und außer der Arbeit auch nichts für sein persönliches Wohlbefinden getan. Er hat seine Bedürfnisse erst wahrgenommen, als es schon fast zu spät war. Es ist hierbei egal, ob er gerne musiziert, kreativ tätig ist, sich gerne mit Freunden trifft, Sport macht, liest, betet, bastelt, oder in der Natur spazieren geht – all das sind Ressourcen und er hätte seine individuellen Ressourcen dringend gebraucht. Er hat nur vergessen sie zu nutzen und damit seine Energiequellen und -reserven zu aktivieren.


Und hierin liegt die Lösung.


Erinnert euch, was euch gut tut. Wenn es soziale Kontakte sind, die euch Energie und neue Kraft verleihen, dann haltet sie aufrecht. Wenn es Tanzen, Musik, Bücher, die Natur, Malen, Meditation, Yoga etc. ist, dann geht dem nach. Vor allem die Bewegung an der frischen Luft – und sei es ein zehnminütiger Spaziergang um den Block – ist wichtig für unser Wohlbefinden. Probiert etwas Neues aus, wenn ihr nicht mehr wisst, was euch gefällt oder Spaß macht. Bleibt neugierig und offen. Werdet kreativ. Und glaubt daran, dass die (sozialen) Einschränkungen ein Ende haben werden. Und wenn ihr euch allein oder einsam fühlt, dann teilt es jemandem mit – egal wem!


Passt auf euch und aufeinander auf!




Caroline



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