Ich zähle mich tatsächlich zu einem der glücklichsten Menschen der Welt. Und warum?
Nicht unbedingt weil ich permanent ein Leben von Freude und Glück führe, sondern weil ich auch in schlechten Zeiten und in „Tiefs“ zu schätzen weiß, dass und was ich Gutes im Leben habe. Und dafür bin ich sehr dankbar. Und ich bin jedem Menschen, der mir begegnet und mich aufs Neue daran erinnert, von Herzen dankbar.
Ich erlaube es mir, anderen Menschen und mir selbst zu vertrauen. Und ich weiß, dass ich das auch zu Recht tun kann. Ich kann den Menschen, die ich liebe, blind vertrauen. Wir respektieren und akzeptieren uns und wir kommunizieren offen und ehrlich miteinander. Und das macht die Stabilität unserer Verbindung aus. Ich darf Fehler machen und ich brauche die Menschen, die ich liebe, manchmal, um mich genau auf diese Fehler hinzuweisen. Denn nur, wenn ich etwas falsch mache und mir jemand die Chance gibt es richtig zu machen, kann ich daran wachsen. Denn es gibt nun mal nicht nur richtig und falsch, schwarz und weiß.
Manchmal sind wir mittendrin und wissen nicht weiter. Dann brauchen wir jemanden, der uns kennt. Der uns den Spiegel vorhält und uns wieder erinnert, wer wir sind und was uns wichtig ist. Und dann treffen wir die richtige Entscheidung.
Und wann immer äußere Umstände die Grenzen dieser Bindung von Verständnis und Vertrauen testen, führt es nur zur Erkenntnis, dass die Bindung stärker ist, als wir uns je vorstellen konnten. Wir müssen uns keine Sorgen machen, denn jemand hält uns den Rücken frei und stärkt uns, so, wie wir es sonst auch tun. Wir kümmern uns umeinander und deshalb werden wir auch in Zeiten, in denen wir gebraucht werden, stärker denn je. Viel stärker als wir glauben zu sein.
Vor allem in Zeiten von Trauer, Verlust, Schmerz und Leid dürfen wir das Gute nicht aus den Augen verlieren.
Mich hat vor Kurzem jemand gefragt, wie man im Tod eines geliebten Menschen einen Sinn sehen kann.
Ich glaube, darauf gibt es keine wirklich gute und erst recht keine allgemeingültige Antwort. Aber ich betrachte immer die Umstände eines Todes.
Meine Antwort lautet: Um daraus zu lernen.
Um zu lernen, diesen oder jenen Fehler nicht (auch) zu machen.
Um einem anderen Hilfe und Rettung zu sein (Organtransplantationen).
Um zu lernen, dass nichts so wichtig ist, dass wir deshalb – wegen unnötiger Hektik und Stress – den Kopf verlieren und durch unvorsichtige und unbedachte Handlungen ein Leben zerstören oder verlieren.
Um zu lernen, ein achtsamer und besserer Mensch zu sein.
Um zu verstehen, was im Leben wirklich zählt.
Um zu lernen, dass man immer die eigene Gesundheit über alles stellen sollte.
Damit meine ich die körperliche sowie die seelische Gesundheit. Denn tun wir dies nicht, werden wir es irgendwann bereuen. Wenn wir Symptome ignorieren – ein lieber Hinweis unseres Körpers, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist und wir etwas ändern sollten – riskieren wir ernsthaftere Krankheiten. Wir warten auf Besserung, anstatt diese selbst herbeizuführen. Wir haben Angst vor einer schlimmen Diagnose und gehen nicht zum Arzt, um vielleicht irgendwann zu erfahren, dass es zu spät für Heilung ist.
Wer (besser) leben will, darf nicht auf Veränderung seines Lebens warten. Wer (gut) leben will, muss dies aktiv tun. Und zwar mit jedem Mittel, das einem zur Verfügung steht.
Daher sollte jeder selbst ganz genau wissen, was gut für ihn ist und was er braucht und tun kann, damit es ihm gut geht. Und danach sollte man sein Leben ausrichten und führen.
Sonst verlieren wir wertvolle (Lebens-)Zeit, die wir niemals nachholen können.
Denn was für eine Rolle spielt Zeit, wenn wir sie nicht für das nutzen, was wirklich wichtig ist?!
Caroline Pitz
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